Die IBAIBA Internationale Bauausstellung-Altbau steht für neue Wege einer behutsam verstandenen Stadterneuerung. Der wachsende Widerstand vieler Bürger gegen die zerstörerische Sanierungspolitik der 1970er Jahre führte zu einer grundsätzlichen Neuorientierung in der Stadterneuerung. Die 12 Grundsätze wurden 1982 vom Leiter der IBA-Altbau, Hardt-Waltherr Hämer, erstmalig öffentlich vorgestellt und kurz darauf vom Bezirk Kreuzberg und vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet.
Ziel der 12 Grundsätze war der sozialverträgliche Erhalt und die bewohnerorientierte Modernisierung der vernachlässigten Innenstadtquartiere und Altbaubestände. Die zuvor gängige Praxis von Altbauabriss und Neubau am Stadtrand wurde aufgegeben. Zudem sollten Anwohner an der Planung und der Realisierung der Bauprojekte mitwirken. Einerseits sicherte man so Wohnraum, andererseits wurden auch öffentliche und soziale Infrastrukturen erhalten und durch Projekte zur Integration von Arbeit, Bildung und Erholung weiterentwickelt. Damit sollten lebenswerte Stadtquartiere geschaffen werden.
Die Kurzfassung der 12 Grundsätze lautet wie folgt:
Ein ähnliches, wenn auch nicht so klar gefasstes Regelwerk wurde bei der IBA-Neubau für die kritische Rekonstruktion entwickelt. Dazu gehörte die Bewahrung und Weiterentwicklung des bestehenden Stadtgrundrisses als Gedächtnis der Stadt. Die Formensprache der neuen Architektur sollte aus der Analyse des Baubestands abgeleitet werden und in Grund- und Aufriss auf die bestehenden Baustrukturen Bezug nehmen. Die eigenständige Anwendung dieser Regeln lässt eine Vielfalt von gestalterischen Ausprägungen für den jeweiligen Ort zu.
Quellen und weitere InformationenHardt-Waltherr Hämer: Behutsame Stadterneuerung; in: Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.): Stadterneuerung Berlin, Berlin 1990.LinksWissenschaftliche Studie zur IBA '87